Korbach – Die Handballer des TSV Korbach sehen im Zusammenhang mit der Berichterstattung der WLZ über Vorfälle beim Waldecker Pokalfinale („Daneben benommen“) die Gefahr, im falschem Licht dazustehen. „Es haben von unserer Seite keinerlei Beleidigungen stattgefunden“, betonte Robert Müller, Trainer der ersten Mannschaft und selbst an Ort und Stelle in Anraff.

Der Schiedsrichter-Assistent hatte von rassistischen und beleidigenden Äußerungen aus einem Fanblock berichtet; dort hielten sich auch Handballer auf, waren aber nicht explizit als Urheber genannt worden. Die Partie war wegen der Vorfälle unterbrochen worden.

Er habe diese Äußerungen nicht mitbekommen, sagte Müller. Wenn es sie gegeben habe, distanzierten sich die Handballer davon ausdrücklich. „So etwas geht gar nicht.“ Zwar gehörten Emotionen im Sport dazu. „Sie dürfen aber ein gewisses Niveau nicht unterschreiten.“

Die Handballer stünden für Werte wie Toleranz, Weltoffenheit und Antirassismus, bekräftigte Müller. „Wir haben Flüchtlinge in unserer Mannschaft. Sie sind gut integriert. Wir würden uns doch mit einem solchen Verhalten ins eigenen Fleisch schneiden“, sagte er.

Dass die Korbacher Handballer im Endspiel den späteren Sieger SG Höringhausen/Meineringhausen unterstützt hätten, statt die Fußballer ihres eigenen Vereins, begründete Müller mit einer langjährigen Fanfreundschaft zur Spielgemeinschaft. „Seit mehreren Jahren findet eine gegenseitige Unterstützung statt, sowohl bei Heim- als auch bei Auswärtsspielen. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, die SG zu unterstützen und ihnen auch in diesem Spiel zur Seite zu stehen.“

Das sei keine Entscheidung gegen die Fußballer des TSV/FC Korbach gewesen, sondern „für die SG und die bestehende Mannschaftsfreundschaft“, so Müller. „Dass die Spielpaarung aus eigener Vereinssicht unglücklich war, darüber muss man nicht diskutieren.“  red